Mittwoch, 28. November 2007

Wekiwa Springs State Park


In diesem Park steht heute eine ca. 10 Meilen lange Wanderung auf dem Programm. Zufälligerweise sind auf dieser Rundwanderung auch 3 Geocaches zu finden *g*

Die Hauptattraktion des Parks, eine Kanufahrt auf dem Wekiwa River, habe ich mir für einen späteren Besuch aufgehoben.

Gegen 10:00 zahle ich meine 3$ Eintritt und fahre zum Salt Lake Parkplatz, wo die Wanderung losgehen soll. Wie üblich erstmal eine Schicht Sonnencreme und eine weitere Schicht Mückenschutz auflegen... dann kanns losgehen.

Hier auch mal ein Bild meines Mietwagens. Ich frage mich, wie ich bisher immer mit diesen Economy-Fahrzeugen vorliebnehmen konnte. Auf den Straßen erkennt man sofort, daß es sich dabei um Touristen handelt und die paar Euro mehr für eine höhere Mietwagenklasse sind wohl drin. Nebenbei bemerkt sind die Benzinpreise innerhalb eines Jahres auf das Doppelte angestiegen, heute habe ich günstig für 3.04$/gal getankt. Dies nur am Rande :)

Die Wanderung führt durch knochentrockene Pinienwälder, durch Saw Palmetto-Gebiete, durch Sabal Palmetto-Wälder, durch Sawgrass-Wiesen, immer der weißen Markierung folgend. Nach den ersten 3 oder so Meilen war der erste Geocache gefunden. Die berühmte Munitionskiste scheint hier sehr beliebt dafür zu sein und abgedeckt wird sie immer mit einem oder mehreren vertrockneten Palmenblättern. Allmählich hab ichs raus :) Dieser Cache lag bedrohlich nahe an einem Flußufer, sodaß ich hinter jedem Strauch einen Alligator lauern sah. Letzten Endes habe ich am heutigen Tag ausser einer Schildkröte, Spinnen und einem Squirrel allerdings wieder keine wilden Tiere gesehen. Aber das war schon OK so...

Nach weiteren 5 oder so schweisstreibenden Meilen stand ich vor dem letzten Cache, bei dem es sich um ein regelrechtes Geek-Versteck handelt. Im tiefsten Palmendickicht in einer Munitionsbox waren RJ45 Kabel, Mausadapter, Grafikkarten, Speichermodule, etc.pp als Tauschobjekte versteckt. Der Cache hat auch den bezeichnenden Namen Geezers´Geek-O-Rama. Ich hatte leider meine ganzen alten Grafik- und Soundkarten nicht dabei, sonst hätte ich sie hier loswerden können :)

Apropos schweisstreibend: die Temperaturen hier sind seit ca. 2 Wochen und auch noch mindestens für die nächste Woche vorhergesagt wesentlich höher als normalerweise in dieser Jahreszeit. Ich traute meinen Ohren fast nicht, als ich darüber in einer Nachrichtensendung einen Beitrag hörte, in dem es um die Klimaerwärmung und die Folgen für Florida ging, nämlich, daß die ganzen Küstengegenden wegen des steigendes Wasserpegels der Ozeane unbewohnbar werden. Florida liegt ja gerade so eben über dem Meeresspiegel...

Das Cacheversteck war ca. 500ft (160m?) vom Wanderweg entfernt. Ohne die Trackback Funktion des GPS Gerätes hätte ich nie mehr zurück zum Wanderweg gefunden, da im weglosen Palmendickicht in jeder Richtung alles gleich aussieht.

Apropos Track: ich habe die komplette Wanderung mitgetrackt, das Google Earth kmz File dazu gibts hier. Da kann man die Strecke im Tiefflug abfliegen (und wer will, kann damit ganz einfach die 3 erwähnten Geocaches finden, wenn er/sie mal in der Gegend ist).

Diese Wanderung zählt auf jeden Fall zu den Highlights dieses Urlaubs. Dank des relativ stark bewölkten Himmels war sie auch nicht so anstrengend und das mitgeschleppte Wasser (ca. 2.5 l) hat bis kurz vor dem Ende ausgereicht.

Apropos kurz vor dem Ende: erst kurz vor dem Parkplatz traf ich die die ersten anderen Wanderer, ansonsten habe ich auf der ganzen Strecke keine Menschenseele angetroffen. Daher der Begriff "off the beaten path".

Nach der Wanderung habe ich mich zum Motel in Umatilla navigieren lassen. Die Inhaberin hielt mich für einen Dänen und wollte wissen, was einen Europäer in diese Ecke Floridas verschlägt. Die Antwort gab sie sich aber gleich selbst: "probably the forest". Sie meinte richtigerweise den Ocala National Forest, den ich an den kommenden 2 Tagen abwandern will.

Am Abend bin ich zum Dinner in Umatilla ins Quarterback gefahren, das sah nach einem typischen lokalen Restaurant aus und das wars dann auch. Gegessen hab ich "Frog Legs and Gator Tail"!!! Die Ochsenfroschschenkel haben wie eine Mischung aus Fisch und Hühnchen geschmeckt, die Alligatorschwanzstücke haben irgendwie nur an zähes Rindfleisch erinnert.
Natürlich war sowohl Frosch als auch Alligator in typischer US-Restaurant-Manier zu Tode fritiert :) Geschmeckt hat es aber dennoch gut. Die Bedienung hat mich für einen Kanadier gehalten. Beim anschliessenden Bezahlen gabs noch einen netten Plausch mit der Kassiererin (die mich für einen Australier hielt). Ich wollte von Ihr wissen, ob die Frösche hier aus der Gegend seien, was sie bejahte. Dann fing sie an, davon zu erzählen, wie sie zum ersten Mal selbst Ochsenfroschschenkel zubereitet hat. Die Frösche hatte ihr damaliger Mann, von dem sie aber mittlerweile geschieden ist, gefangen. Außerdem sei er vor einiger Zeit verschieden. Ob das an der Zubereitungsart der Frösche gelegen hat, wagte ich nicht zu fragen :)

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